Adolf Kraßnigg - Tibet Terrier wohin?
Das E - Book - rezensiert und kommentiert aus meiner Sicht, Teil 1

Adolf Kraßnigg (A. K.) in seinem Vorwort:

"... Nach dem ersten Buch "Tibet Terrier" beim Kynos-Verlag, 1996, 4 Auflagen bis 2004,
dem zweiten Buch "Unser Hund - Der Tibet Terrier" Kynos 2012, die E-Book-Version 2016
und mit diesem aktuellen E-Book ist alles ausgereizt,
was es von mir zu unseren Hunden zu sagen gibt ..."

"... Wie nach der Herausgabe der Druckversion im Jahr 2012
(Unser Hund - Der Tibet Terrier - Kynos) versprochen,
habe ich Nadine Nemeth die Möglichkeit gegeben,
das Thema "Barf" noch einmal selbständig zu gestalten.
Es ist im Kapitel 9a zu finden.
Kapitel 9b schließt ab mit einem besonderen Pflegetipp,
nämlich durch Sabine Ilks Anleitung,
wie man dem TT, einem Langhaarhund, einen Pony schneidet ..."


Damit verabschiedet sich A. K. vom Thema Tibet Terrier.
Er arbeitet, wie mir bekannt, bereits an einem neuen Projekt.
Wird also (wahrscheinlich) nicht wieder zum Thema Tibet Terrier zurück kehren.

Die Gesamtausgabe dieses E - Books mit mehr als 300 Seiten
ist im Mai 2017 im Kynos Verlag erscheinen
und im Onlinehandel für 19,90 Euro zu haben.

Ich selbst besitze nur eine PDF - Version der Gesamtausgabe
auf die sich meine Rezension bezieht.
Diese wurde mir bereits vor der Veröffentlichung von A. K. zur Verfügung gestellt.
Die Seitenzahlen der Endfassung müssen somit
nicht mehr mit den hier angeführten übereinstimmen.
Der Inhalt jedoch ist identisch.

Meine Meinung zum Inhalt des E - Books:

Zuerst Mal - Daumen hoch an den Autor!
Adolf Kraßnigg, für seine äußerst gewissenhaften und tiefgründigen Recherchen
ja bereits durch seine voran gegangenen Veröffentlichungen bekannt,
A. K. zählt zu den meistgelesenen deutschsprachigen Autoren.
Er schreibt aus Sicht seiner (ehemaligen) Mitgliedschaft
im größten deutschen Rassehunde Zuchtverein für Tibetische Hunde des VDH, dem KTR.

Seine Befürchtungen, dass es in der Zucht für die Rasse Tibet Terrier bereits 5 nach 12 ist,
um hier noch den Rückwärtsgang einzulegen, haben sich leider bewahrheitet.

Der Fisch stinkt immer vom Kopf her.
Die Rolle der FCI, des VDH mit dessen Zuchtvereinen?
Noch nie wurden in einem Buch so deutlich Ross und Reiter genannt!

Es gehört viel Mut dazu, die Resultate der Hinwendung von ehemaligen "Hundeausstellungen"
zu heutigen "Dog Shows" nach englischen und amerikanischen Strickmuster zu zeigen.
In Hinsicht auf kommerzielle Interessen der daran Beteiligten
- den Vereinen, dem VDH und der FCI -
- den Sponsoren, den Messebereibern, -
- bis hin zu noch vielen weiteren Mitverdienenden. -

(Es würde diesen Rahmen sprengen, hier alle weiteren Beteiligten aufzuzählen.
Auf "Dog Shows" werden alle Register gezogen.
Einziges Ziel: Besucher anlocken. Diese sind es, die am Ende die Zeche zahlen.)

Für A. K. ein echtes Minenfeld auf das er sich gewagt hat!

Besonders beeindruckte mich der auch für Laien
(halbwegs) verständlich abgefasste Inhalt des 2. Kapitels.

Denn:
Zucht ist angewandte Genetik!
Lesenswert und mit aussagekräftigen Grafiken erklärt:
Die Rolle der Mutation in der Evolution.

Seine Darstellung eines monogen - autosomal - rezessiven Erbgangs (am Beisp. NCL/CCL)
erfolgte, nach dem Herr Kraßnigg bei seinen Recherchen
auf meine Veröffentlichung im Internet gestoßen war.

In der PDF - Version der Gesamtausgabe ab Seite 120 schreibt er:

"... Die folgende Darstellung ist die anschaulichste Demonstration des
o. g. Erbgangs, die ich bisher gefunden habe ..."


Anmerkung M. K.:
Gefunden hat A. K. diese auf der HP von Frau Meinhardt, Züchterin im ARCD,
der ich meine Darstellung für ihre Homepage zur Verfügung gestellt hatte.
Da die Urheberrechte bei mir liegen, kontaktierte mich A. K., mit der Frage,
ob ich ihm meine Texte und Grafiken für sein neues Buch zur Verfügung stellen würde.
So kamen wir ins Gespräch.

Weiter A. K.:
"... Sie wurde mir von Herrn Keßler, dem Vorsitzenden
des Vereins zur Erhaltung seltener Hirtenhunde - Sachsen e.V. (ESH)
zur Verfügung gestellt.
Der Link zum ESH: https://esh-verein.de
Herr Keßler selber züchtet
unter dem Kennelnamen "Tschake Tangpo (FCI)" Tibet Terrier ..."


Anmerkung M. K.:
Die Grafiken, Texte und Links wurden von mir 2019 überarbeitet,
die v. g. Aufstellung ist weiterhin auf der Hp des ESH
https://esh-verein.de zu finden.

Weiter schreibt A. K. auf den Seiten 125 / 126 unter BEMERKUNGEN:

"... Diese o. g. Darstellung zum Erbgang einer rezessiven Mutation (Punktmutation)
habe ich nicht bei Züchtern aus VDH - Klubs gefunden,
sondern auf den Webseiten des ESH und des ARCD,
die beim VDH als "Dissidenz" gelten.

Wechselt man vom ESH auf die Züchterwebseite von Herrn Keßler - Tschake Tangpo (FCI),
dann findet man dort viele Kenntnisse von Genetik dargestellt.

Herr Keßler war einst Mitglied eines VDH - Klubs für Tibet Terrier,
hat sich aber angewidert von den dort erlebten Machenschaften ...
... abgewandt und züchtet nun mit anderen im ESH.

Er bevorzugt, wie ich in längeren Gesprächen heraus gefunden habe,
den ursprünglichen, robusten Typ des Tibet Terriers.
Damit sind wir uns in diesen Vorstellungen ganz nah.

Dennoch muss ich sagen: Herr Keßler und einige wenige andere Züchter ...
... gehören zu den wenigen rühmlichen Ausnahmen,
die ich bei meinen Recherchen in der Dissidenz gefunden habe ..."


Natürlich freut mich persönlich
und alle anderen Züchter des ESH diese Erkenntnis von A. K.

Der Feststellung, dass nicht nur Züchter Wissenslücken haben,
sondern dass auch bei den Zuchtverantwortlichen der Vereine
erheblicher Nachholbedarf besteht, dem kann ich,
basierend auf meinen eigenen Erfahrungen, nur beipflichten.

Das gilt nicht nur für die Öffentlichkeitsarbeit
sondern primär für die Zucht, hier bezogen
auf die Anwendung neuester wissenschaftlicher Forschungsergebnisse.

Zutreffend auf alle 3 VDH - Tibet Terrier Zuchtvereine.

Denn:
Wer mit großen Hunden pinkeln will, muss zumindest das Bein heben können!


Für den interessierten Leser werden in den übrigen Kapiteln
mögliche Wege aus der heutigen Misere aufgezeigt.

Aber auch die Entwicklung des Tibet Terriers,
hin zum heute in Deutschland allseits beliebten Familienhund,
ist sehr interessant neu geschrieben.

Mein Resümee:
Lobenswerter Weise gibt es das E - Book
erstmals auch in 5 einzelnen Partitionen.
Die Kapitel der Gesamtausgabe, die mich nicht interessieren,
muss ich nicht kaufen.

Auf die beiden Zugaben BARF und PONNYSCHNEIDEN
(die es zu jeder Partition kostenlos dazu gibt,)
kann ich persönlich von Haus aus verzichten.
Da vertrete ich einen völlig anderen Standpunkt!

Im Zuge der Fertigstellung des E - Books führte ich mit A. K. viele,
wie von ihm bereits oben erwähnt, auch längere Telefongespräche.
Auch wenn wir heute ein freundschaftliches Verhältnis haben,
bin ich nicht in allem, was er schreibt, mit ihm der gleichen Meinung!

Meine z. T. gegensätzliche Meinung ergibt sich aus Erfahrungen
als Tibet Terrier Besitzer,
als Tibet Terrier Züchter,
aber auch aus vielen Erfahrungen, die ich in der Vergangenheit
mit den anderen 2 VDH - Zuchtvereinen für Tibet Terrier gemacht habe.

Denn diese haben sich, was die TIBET TERRIER ZUCHT betrifft,
auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Das und mehr aber auf den nächsten Seiten.

Manfred Keßler
1. Vorsitzender und Zuchtleiter
des
VEREIN ZUR ERHALTUNG SELTENER HIRTENHUNDE - SACHSEN E. V. (ESH)

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